Mit viel Mühe zum Pflichtsieg

So mancher hat dem DSC ja mit Blick auf das Restprogramm schon zum Aufstieg gratuliert. Aber wir als DSC-Fans haben jedes Mal entgegnet: Abgerechnet wird zum Schluss – und was auf dem Papier leicht aussieht, ist manchmal überraschend knifflig.

 

Das trifft auch auf das DSC-Auswärtsspiel am Samstagnachmittag in Weißwasser zu. Bis die drei Punkte beim bereits abgestiegenen Tabellenletzten im Sack waren, war viel Arbeit nötig.

 

Trainer Andre Heinisch konnte personell nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Stammkeeper Benny Böse fehlte und wurde von Stephan Andruszczyszyn vertreten. Zudem rücken Long Nguyen und Pjer Lucic-Jozak neu in die Startelf.

 

Gegen einen kämpferischen und vor allem robust agierenden Gegner hatte der DSC Probleme, ins Spiel zu finden. Hinten konnten die Friedrichstädter nahezu alles weg verteidigen. Doch das Mittelfeld fand kaum Räume und im Angriff waren gefühlt immer drei Gegenspieler da, die den Weg zum Tor versperrten.

 

So hilft Weißwasser beim 1:0 kräftig mit, indem Axel Budereinen langen Standard von Tommy Sanderson ins eigene Tor verlängert. Andre Heinisch hoffte auf einen „Dosenöffner“, doch sein Team tat sich weiter schwer. Kevin Augustin zielte neben das Tor, Dzenan Hot lupfte zwar über den Hüter, aber auch neben das Tor – mehr bot die erste Halbzeit nicht.

 

Und mit Wiederanpfiff wurden die Dresdner kalt erwischt. In der 46. Minute köpfte Buder wieder einen Standard ins Tor, dieses Mal dummerweise auf der richtigen Seite: 1:1.

 

Nun wurde das Spiel hektischer. Der DSC machte Druck, haderte aber weiter mit der Zweikampfführung von Weißwasser und der teils diskussionswürdigen Zweikampf-Auslegung des Schiris.

 

Doch unser Team lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen: In der 57. Minute kommt der eingewechselte Julius Wetzel an der Strafraumgrenze an den Ball, dreht sich und findet irgendwie die Lücke zwischen zig Abwehrspielern, um die Kugel ins lange Ecke zu zirkeln. Und als nach 68 Minuten Kevin Urbanek im Strafraum klar an der Hacke getroffen wird, legt der Kapitän vom Elfmeterpunkt nach. Übrigens – jetzt wird’s Klausurrelevant: Julius Wetzel ist damit der einzige DSC-Spieler, der je in Weißwasser getroffen hat!

 

Nach der 2-Tore-Führung kann der DSC das Spiel kontrollieren, verpasst aber noch ein  weiteres Tor. Kevin Urbaneks Schüsse wollten dieses Mal einfach nicht rein. Und bei Juli Wetzels Kopfball bekommt ein Abwehrspieler noch irgendwie das Bein hoch – der Torhüter wäre geschlagen gewesen.

 

Weißwasser gab sich zudem nicht auf: Nach einer Ecke wurde es noch einmal brandgefährlich, dieses Mal köpften die Gastgeber jedoch knapp daneben. In der 93. Minute fiel dann doch noch das 2:3. Nach einer Unkonzentriertheit der DSC-Abwehr war Daniel Resch frei durch und traf zum Anschluss. Einen gefährlichen Freistoß musste der DSC noch überstehen. Doch der ging in die Mauer und wenige Sekunden später war es geschafft.

 

Zum sicheren Aufstieg fehlen nun noch maximal zwei Siege aus drei Spielen. Je nach den Ergebnissen von Niesky könnte es sogar schon kommenden Samstag soweit sein. Aber dafür müsste Niesky am Freitagabend sein Heimspiel gegen Bautzen verlieren.

 

Übrigens: Das Spiel von Niesky am Samstagnachmittag gegen Weixdorf wurde kurz vor Schluss abgebrochen. Beim Stand von 1:0 für Niesky kam es zu einer Schlägerei zwischen Fans beider Vereine. Wer angefangen hat und wer Schuld ist – da gehen die Schilderungen auseinander. Klar ist: Weixdorf verweigerte das Weiterspielen, so dass die Partie abgebrochen wurde. Wir sind gespannt, wie das Sportgericht urteilt.

 

Wer das Spiel noch einmal hören möchte, findet es im Archiv.

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VfB Weißwasser 1909: Julian Hübner, Anatolij Resch, Robert Wolfermann (63. Jeremy Buttler), Daniel Resch, Paul Blumberg, Robert Balko, Axel Buder, Florian Hänchen, Bruno Kuntze, Ben Pohling (74. Dominik Petrova) (77. Pepe Trochowski), Eric Pötzsch

Dresdner SC 1898: Stepan Andruszczyszyn, Thanh Long Nguyen, Yannick Jüptner, Thomas Hönle (56. Torik Elias Schütze), Benno Sternhagen, Dzenan Hot, Pjer Lucic-Jozak, Paul Augustin, Carl Thombansen, Kevin Urbanek (75. Aleksandar Milic), Tommy Sanderson (83. Denys Mekhed)

Zuschauer: 114

Tore: 0:1 Axel Buder (16. Eigentor), 1:1 Axel Buder (46.), 1:2 Julius Wetzel (57.), 1:3 Julius Wetzel (68. Foulelfmeter), 2:3 Daniel Resch (90.+3)


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